51 Jahre lang hat unsere rote Benzin Winde uns begleitet und verlässlich in den Himmel geschleppt. Doch die Welt und auch die LSG Menden steckt in einem stetigen Wandel und so wurde es Zeit für eine Veränderung. Wo vorher ein V8 Motor mit 480 PS brummte, surrt jetzt das leise Geräusch der 280 kW Elektrowinde.
Ende März war es nach langem Warten endlich soweit: Frisch aus England rollte unsere brandneue Elektrowinde auf dem Rücken eines LKWs auf den Flugplatz. Zusätzlich zu Gast war ein Schwerlastkran, der die Elektrowinde vom Transport-LKW auf das für die neue Winde vorbereitete LKW-Fahrgestell heben würde. Hier konnte die Elektrowinde einmal beweisen, dass sie auch fliegen kann. Und dann stand sie auch schon da: die Neue. Ein gelbes Energiebündel, anstatt des altbekannten, roten Kraftklotzes. Die E-Winde Skylaunch EVO Electro – Cordless Model ist, so wie wir sie erhalten haben, die erste ihrer Art, da sie mit Batterien ausgestattet ist, die genug Energie für etwa 100 Segelflugschlepps an einem Tag ohne Zwischenladen liefern.
Die ersten elektrischen Windenschlepps erprobten wir dann Anfang April nach Ankunft zweier Experten aus England. Mike und Ant sind der Winde hinterhergereist, denn die beiden Mitarbeiter der Firma Skylaunch haben maßgeblich am Bau unserer Elektrowinde mitgewirkt und wollten die Feinjustierung nun vor Ort vornehmen. Außerdem war ihre Unterstützung bei der Umschulung auf die neue Bedienung der E-Winde sehr willkommen.
Das Wetter war an diesem sonnigen Freitag Nachmittag auf unserer Seite und hat sich scheinbar genauso sehr über den Neuzugang gefreut wie wir. Direkt am ersten Nachmittag mit der Skylaunch Winde sind schon 24 Segelflugstarts ohne einen einzigen Tropfen fossilen Kraftstoff in den Himmel gezogen worden. Dank der Photovoltaikanlage auf unserem Hallendach können wir die Elektrowinde auch mit eigenem Sonnenstrom laden und gestalten unseren Flugbetrieb somit fast vollständig CO2-neutral.
Unser Fazit nach dem ersten Wochenende: Das gelbe Energiebündel steht unserer alten Benzin-Winde nichts nach und wird nach einer kurzen Umgewöhnungsphase sicherlich schnell ein Herzstück des Vereins. Wir freuen uns sehr über diese positive Entwicklung und hoffen auch wieder erst in über 50 Jahren über die nächste Winde nachdenken zu müssen.














Text: Johanna Maria Böhm