Über die letzten Wochen hinweg flogen mehrere unserer Vereinsmitglieder von der Flieger-Oase Bitterwasser aus hunderte, sogar tausend Kilometer und verbrachten zahllose Stunden in der Luft Namibias.
Bevor der Urlaub starten konnte war eine akribische Planung unumgänglich. So musste beispielsweise die Verschiffung eines unserer heimischen Segelflugzeuge nach Namibia schon Wochen zuvor geplant und gebucht werden. Unter anderem müssen unsere Piloten außerdem die entsprechenden Flug- und Sprechfunklizenzen vorweisen um überhaupt einen Fuß ins Flugzeug setzen zu können.
Nach einem kurzen Flug per Airline und langer Autofahrt über staubige Schotterwege sind unsere Jungs schließlich in Bitterwasser angekommen. Es erwartete sie nichts geringeres als eine Oase mitten im Nirgendwo. Zwischen Palmen, edlen Lodges und einem Pool befindet sich dann die Start und Landebahn in einem ausgetrockneten See, welcher in fast alle Richtungen beflogen werden kann.
Nun galt es über die erste Nacht hinweg ordentlich Energie zu tanken, der nächste Tag sollte flugreich werden. Früh aufstehen, frühstücken, einen letzten Blick in die Wettervorhersage werfen und die Flugroute planen.
Dann hieß es Segelflugzeug checken, Fallschirm anlegen, Route im Flugrechner einspeichern, Sauerstoffanlage prüfen, Startcheck beenden und ab in die Luft.
Im ersten Moment war man schlicht sprachlos und überwältigt zugleich. Es bot sich ein unfassbares Panorama. Unglaublich aufgeplusterte und vor allen Dingen hohe Wolken garantierten mehr als genug Thermik für geniale Flüge. Steigwerte bis zu 7 Meter pro Sekunde waren keine Seltenheit, afrikanische Verhältnisse nun mal. Zum Vergleich, in Deutschland sind es im Schnitt 2,5 bis 3 Meter pro Sekunde.
Bei den enormen Flughöhen bis zu 4000 Metern ist eine Sauerstoffanlage Pflicht. Es gilt umso höher, desto geringer der Sauerstoffanteil.
Auf diese Weise verbrachten unsere Fliegerkollegen zwei Wochen und zahlreiche Stunden am Himmel Namibias. Großes Highlight, sie knackten die magische Grenze von 1000 Kilometern, um genau zu sein flogen sie 1070 Kilometer an einem Stück. Meistens im Team mit einem weiteren Segelflugzeug, Flügel an Flügel.
Abends gelandet bekamen sie dann tatkräftige Unterstützung der Flugplatzmitarbeiter um den Segler wetterfest abzustellen, immer in greifbarer Nähe natürlich ein Kaltgetränk. Nun noch im Pool abkühlen und den Tag mit heimischen Spezialitäten ausklingen lassen. So kann es sich leben lassen.