Lehrgang 2016 – wo soll es hingehen? Diese Frage ist bald beantwortet, da es uns an einem Flugplatz im Osten Deutschlands vor vier Jahren schon sehr gut gefallen hat. Also packen wir unsere 7 Sachen und fahren wieder nach Wittstock (Berlinchen).
Zwei Wochen Zelten am (für manche) nicht mehr ganz so fremden Flugplatz und dabei Fliegen, Fliegen, Fliegen.

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Kaum angekommen springen wir in einen der nahegelegenen Seen und genießen das noch gute Wetter. Leider ist der Wettergott nicht auf unserer Seite und lässt uns in den ersten Tagen im Regen stehen. Das hält uns Segelflieger aber nicht davon ab, die gute Barger-Schwaller-Laune auszuleben und die Wittstocker Umgebung von oben zu bewundern.
Flugzeuge aufrüsten, an den Start schieben und los geht’s.

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Der riesige Flugplatz ist, so weit das Auge reicht, umgeben von Wäldern und Seen. Am Boden treffen wir auf altbekannte Gesichter, dank denen wir uns bald wieder wie zuhause fühlen.
Schnell können Umschulungen auf die Ka8 und die LS4 stattfinden – so steigt die Motivation gleich zu Beginn noch weiter an. Abends am Feuer wird die fehlende Handynetzabdeckung mit musikalischen Einsatz ausgeglichen und alle stimmen zum Klang der Gitarre mit ein. Sind die Zelte mal zu kalt oder zu nass, wird der Heizlüfter eingeschaltet und eine private Saunaparty gefeiert, bis die Sicherung rausfliegt.

Jeden Morgen starten wir den Tag um 9 Uhr mit einem gemeinsamen Briefing und bitten dabei manchmal um gute Thermik mit einem „Vater unser im Cockpit“.
Langsam wird das Wetter besser und wenn etwas auf die Fläche prasselt, ist es nicht mehr der Regen, sondern, bei der passenden Windrichtung, Schrotreste von den Sportschützen von nebenan.

Besseres Wetter hebt die Laune und die Chance auf Freiflüge umso mehr! Drei Flugschüler können in Wittstock erstmals an der Winde starten, ohne dass der Fluglehrer hinter ihnen im Cockpit sitzt – spannendes Erlebnis! Abends wartet dann das Freiflugritual auf die frisch-gebackenen B-Schüler: ein Distel-Strauß, für das bessere Gefühl am Knüppel, und der Po-Klapps, für das Gespür für die Thermik. Nur wo finden wir am unbekannten Flugplatz Disteln? Die Suche dauert zwar lang, aber wird zu einer aufregenden Entdeckungsfahrt über das unglaublich große Fluggelände.
Neben den Freiflügen haben wir mehrere neu erlangten F-Schlepp-Berechtigungen, sowie fleißige Winden-Azubis zu verzeichnen.

LSG Menden – Lehrgang Wittstock-Berlinchen – Freiflug Dustinn – August 2016

LSG Menden – Lehrgang Wittstock-Berlinchen – Freiflug Dustinn – August 2016

LSG Menden – Lehrgang Wittstock-Berlinchen – Freiflug Dustinn – August 2016

LSG Menden – Lehrgang Wittstock-Berlinchen – Freiflug Dustinn – August 2016

Ganz in der Nähe des Segelflugplatzes können wir aus der Luft etwas Interessantes entdecken: einen alten Militärflugplatz. Ein Besuch dort entwickelt sich zur spannenden Geschichtsstunde und einem kleinen Abenteuer.

Neben einem Besuch im Steakhouse, gehören Schwimmen, Sportschießen und Bowling (wobei die Kleinsten plötzlich die Größten sind) zu unseren außer-fliegerischen Aktivitäten. Ein Highlight für uns Flugbegeisterte ist der Besuch des Fliegerhorst Rostock/Laage Geschwader Steinhoff, wo uns ein ehemaliger Segelflieger Einblicke in eine etwas größere Version des „Luftsports“ ermöglicht.

Im Wald wird die Suche nach dem Vorseil das ein oder andere Mal zur Schnitzeljagd, aber wenn alle mithelfen, dann kann kurz darauf schon das nächste Flugzeug an der Winde starten. Sollte die Winde dabei mal ungewöhnliche Geräusche machen, dann hat man wohl eine Frau darauf gelassen, aber wenigstens sorgt das Nachahmen noch für gute Laune.

Abgesehen von unseren verrückten Ideen und unseren Flugzeugen, haben wir uns dann doch noch etwas aus dem Sauerland mitgebracht: „die Ente“. Die kleine, gelbe Gummiente, die bei uns zuhause regelmäßig von Platz zu Platz geflogen wird, bringen wir im Osten von Wittstock nach Waren, um dort unsere Segelfliegerkollegen aus Küntrop zu überraschen, die zur gleichen Zeit, ganz in der Nähe im Lehrgang sind.

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Nach spannenden Flügen sitzen wir abends gemeinsam am Feuer. Gerne wird dabei eine Schüssel Stockbrotteig als Kullerkistenersatz akzeptiert. Auf der Suche nach geeigneten Stöcken reißen wir manchmal zwar etwas übermutig gleich ganze Bäume und Äste heraus, aber was nicht passt wird passend gemacht.
Nicht immer sitzen alle am Lagerfeuer. Jeden Abend kann man nämlich an der Sternstunde mit Timo teilnehmen, bei der man nicht nur den großen Wagen und Cassiopeia entdecken kann, sondern auch unbekannte Sternbilder gekonnt erklärt bekommt.
Wenn jedoch Leon und Markus tief in ihre Schminkkiste greifen, dann treibt es alle zusammen und es bleibt kein Auge trocken. Dabei kann es schnell mal dazu kommen, dass ein Lachen lustiger ist, als der Witz selbst.

Nach solchen Abenden, an denen das Feuer noch lange glüht und wir den Weg über den Zeltplatz anhand der Geräuschkulisse erkennen, schläft man zur Not auch auf kaputten Luftmatratzen gut ein und wundert sich schon kaum noch darüber, wenn am Morgen danach ein Feuerlöscher vor dem Zelt steht.
Und dann geht auch schon wieder alles von vorne los, wenn die Jungs sich mit „Romantic Moments“ die morgendliche Dusche versüßen und die Frühstücksbrötchen durch die Luft fliegen.

Jetzt sind wir alle wieder heile in Barge, an unserem kleinen, aber feinen Flugplatz, angekommen und der Flugbetrieb pendelt sich wieder in den Normalzustand ein.
Mal wieder haben wir dem Fliegerklub Wittstock einen tollen Lehrgang zu verdanken, den wir nicht so schnell vergessen.

Und denkt immer dran: NIEMAND MAG KLUGSCHEIßER!

Erlebnisbericht: Lehrgang 2016 auf dem Flugplatz Wittstock/Berlinchen